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Neues Rathaus Freiburg

Neues Rathaus im Stühlinger – ein bürgernahes Energie-Pilotprojekt

Stühlerücken im Stühlinger: das neue Verwaltungszentrum für die Stadt Freiburg, seit Frühjahr 2015 nach Plänen des Architekten Christoph Ingenhoven im Bau, wurde in dieser Woche offiziell eröffnet. Seit Juli sind etwa 840 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Stockwerken eins bis fünf eingezogen. Die momentan auf 16 Standorte verteilte Verwaltung soll künftig zum Großteil an diesem zentralen Standort zusammen arbeiten, auch das neue Bürgerzentrum ist hier angesiedelt. Das Besondere an dem auffälligen ovalen Gebäude, das etwa 78 Millionen gekostet hat: als Netto-Plusenergiegebäude erzeugt es mehr Energie, als es von außen benötigt. Schon die großflächigen Solarmodule an der Fassade weisen darauf hin.

Teile der Planung sowie die Inbetriebnahme und der Betrieb des neuen Verwaltungszentrums werden vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE wissenschaftlich begleitet. Im Fokus des Projekts »Neues Verwaltungszentrum Freiburg: Netzdienliches Netto-Nullenergie Bürogebäude« stehen innovative Haustechnik und die Nutzung erneuerbarer Energien. Das Fraunhofer ISE, die Ingenieurgesellschaft DS-Plan (verantwortlich für die Planung der technischen Gewerke) sowie badenova als assoziierter Partner erhalten dafür im Rahmen des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BmWi). Damit das neue Zentrum in der Jahresbilanz mehr Primärenergie zur Verfügung stellt als es benötigt, wird nahezu die gesamte Gebäudehülle – wo sinnvoll und möglich – zur Energiegewinnung genutzt. Für die aktive Energiegewinnung kommt hauptsächlich Photovoltaik (Fassade und Dach) zum Einsatz, kombiniert mit photovoltaisch-thermischen Kombi-Kollektoren, die sowohl Wärme als auch Strom liefern, und einem Biogas-Kessel. Zum Passivhausstandard tragen die Dreifach-Wärmeschutzisolierverglasung und die oberflächennahe Geothermie zur Heizung und Kühlung des Gebäudes bei.

Ein Ziel des Projekts ist es, von Planung und Ausschreibung über Bau und Inbetriebnahme bis zu einem fortlaufenden Energie-Monitoring, Werkzeuge zur integralen Planung und Erfolgskontrolle einzusetzen und weiterzuentwickeln. Im laufenden Betrieb stehen die dynamischen Lastprofile von Bedarf und Erzeugung im Fokus. Neben der Betriebsüberwachung werden auch die Interaktion mit den Versorgungsnetzen untersucht und Möglichkeiten eines netzdienlichen Betriebs erarbeitet.

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